News von Andreas Krebs in der JVA Landshut

Anfang Dezember 2013 kam es bei Andreas erneut zu einem Akt der Verweigerung, der mal wieder das übliche Nachspiel mit sich brachte: Diszi, Kosten und Arrest!
Andreas verweigerte die Anweisung einer Beamtin, seine benutzte Wäsche beim Umtausch vor ihr einzeln ab zu zählen und steckte alles zusammen in den dafür vorgesehenen Wäschesack. Er wolle sich nicht erniedrigen lassen, so etwas vor ihr oder anderen Anwesenden zu tun, nahm seine frische Wäsche und ging zurück in seine Zelle. Sein Verhalten wurde dann nach einem kurzen Gespräch mit der Beamtin, indem er ihr klar machte, dass ihm ihre Anweisung egal sei, mit einer Zellenrazzia und einem Disziplinarverfahren beantwortet. Andreas besäße zu viele private Dinge in seiner Zelle und so erleichterte man ihn um das eine oder andere. Doch damit nicht genug. Einige Tage später eine erneute Razzia… gefunden wurde eine Nähnadel, ein scharfes Messer, einen Tauchsieder und -Überraschung- Morphium im Urin! Wie der da hin kommt, ist Andreas ein Rätsel, denn er selbst habe nichts mit Drogen inkl. Morphium zu tun. Dass die Urinkontrolle ausgerechnet vom Bruder der oben erwähnten Beamtin eingeleitet wurde, der Chef der Sicherheitsabteilung ist, soll hier nur nebenbei erwähnt sein, denn dass Knäste durch Vetternwirtschaft laufen, ist nichts neues… Dass die Anstalt Menschen mit Drogensüchten (auf dem Papier) kreiert, ist ja eigentlich eher unklug für deren (Sicherheits-)Statistik, jedoch ausgesprochen pfiffig, wenn es darum geht, ihn und seine Besuche noch mehr zu kontrollieren. Denn durch das Ergebnis der Urinkontrolle werden nun Andreas wenige Besuche nur noch im Trennscheibenraum statt finden, was für alle Beteiligten mehr als unangenehm ist. Eine kleine, längliche Zelle getrennt durch einen Tresen mit Decken hoher Trennscheibe, an beiden Enden eine Glastür, in den Ecken Kameras. Ein Besuch fand unter Androhung von zusätzlicher Gesprächsüberwachung statt. Das nennt man nettes Beisammensein!

Am 10.12. hatte Andreas dann sein Disziplinarverfahren. Da er seine Anwesenheit dort verweigerte, wurde ihm durch einen Beamten mitgeteilt, dass er 5 Tage Arrest bekommen hat. Das Verfahren wegen dem Messer wurde fallen gelassen, aber natürlich ließen sie es sich nicht nehmen von Andreas Konto Schadensersatz abzuziehen. Andreas legte bei der Strafvollstreckungskammer Beschwerde ein und der Arrest wurde nun vorerst ausgesetzt. Mal sehen was kommt.

Auch wenn Andreas sämtliche Machenschaften des Knastsystems in seiner 16 jährigen Hafterfahrung kennen gelernt hat, sind die Schikanen der JVA Landshut für ihn von neuer Qualität. In dem High-Tech Knast wissen die Schließer_innen und deren Bosse was sie tun und können jede Absurdität bis ins kleinste Detail rechtfertigen. Die ständige Kontrolle des Knastes durch Kameras, Schließer_innen und Mitgefangene und die Besuche im Trennscheibenraum stellen für Andreas eine besonders starke Belastung dar.

Immer wieder kommt es zu Schikanen bei Andreas Post, so werden ihm Briefe oder Beilagen verspätet oder gar nicht ausgeteilt. Doch Andreas bleibt standhaft und lässt sich vom Knast nicht klein kriegen. Damit er weiter kämpfen kann, ist Solidarität wichtig, schreibt an Andreas:
Andreas Krebs
Berggrub 55
84036 Landshut

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SOLIDARIDAD Y ACCION CON LXS COMPAÑERXS DETENIDXS EN BARCELONA !

guerra-a-la-calle

Wir rufen hiermit zur Solidarität mit den am 13.11 in Barcelona verhafteten Anarchist_innen auf und dokumentieren im folgenden die bisher übersetzten Artikel von Indy Media in chronologischer Reihenfolge:

In Solidarität mit den 5 inhaftierten Anarchist_innen aus Barcelona
Am 13. November, um 2:45 Uhr, drang die ´Policía Nacional` mit Gewalt in eine Wohnung in Barcelona ein, um 4 anarchistische compañerxs festzunehmen; in den Morgenstunden kam es zu einer weiteren Festnahme. Den Betroffenen wird vorgeworfen, einen Sprengkörper platziert zu haben, der am 2. Oktober in der Basílica del Pilar in Zaragoza explodierte. Alle Betroffenen wurden unter Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes inhaftiert und werden in den nächsten Tagen, am Staatsgerichtshof in Madrid, dem Richter Eloy de Velasco vorgeführt.

Gleich morgens wurde die Medienmaschine in Gang gesetzt. Die ´Policía Nacional` stellte dafür die Bilder der Festnahme und der Hausdurchsuchung zur Verfügung. Wie selbstverständlich werden ihre Identitäten verbreitet. Der Innenminister, Fernández Díaz, zeigt sich triumphierend in allen Massenmedien. Stolz auf die Festnahmen und vom Justizerfolg des spanischen Staats überzeugt, der versucht unsere compañerxs hinter Gefängnismauern einzusperren, um die Rache zu beenden, die der chilenische Staat mit seiner Logik von Justiz und Recht nicht konkretisieren konnte.

Justiz- und Medienapparat bereiten seit Monaten das Feld für einen repressiven Schlag auf die, die inner- und ausserhalb der Sozialen Bewegungen, als besonders gefährlich eingestuft werden. So werden zu bestimmten Momenten nur die ´antisistemas` und die Anarchisten für die Wut einer Demonstration verantwortlich gemacht, in dem Versuch, die Wut die bei Zeiten aus den Schemen ausbricht, wieder in sie einzuordnen. Im Kontext der Bewaffnung kommen alte Spielkarten zum Zug: das berühmte „anarchistische Dreieck“ gab der galizischen Presse Anlass für Berichte, sowie auch die Platzierung von Sprengkörpern im Sitz einer italienischen Bank in Barcelona und in Valencia. Konspiranoide Theorien, die der Presse und vielen Leser_innen so gefallen, traten dabei wieder in Erscheinung. Vor einigen Monaten wurden die Räumlichkeiten der CNT in Sabadell (Catalunya) durchsucht und 5 Anarchist_innen wegen angeblicher Aufrufe im Internet und Besitzes von Brandsätzen festgenommen. Nach 4 Monaten Haft unter dem FIES-3 Regime, wurden sie mit Strafen freigelassen. Die letzten Festnahmen in Barcelona machen den Angriff auf die anarchistische Bewegung mehr als deutlich.

Wir sind nicht daran interessiert aufzuzeigen, ob unsere compañerxs schuldig oder unschuldig sind, weil wir nicht Sprache der Macht, die Sprache der Demokratie sprechen. Wir werden weder beim Spiel des Schweigens mitspielen, noch bei dem der Opferrolle oder dem der Niederlage. Wir sind zutiefst verletzt, weil sich unsere compañerxs in dieser Situation befinden, aber wir alle wissen, dass unsere Gedanken und unser Handeln, wenn sie konkret werden, früher oder später dem realsten Gesicht des Systems gegenüber stehen.

Der Zusammenarbeit der verschiedenen Staaten trotzen, die Solidarität mit den compañerxs kennt keine Grenzen!
Nieder mit den Mauern des Staates!
Gesundheit und Anarchie! Wir wollen sie wieder bei uns haben!

Die solidarischen Stränge ausdehnen
aus Chile…
16.11.2013 – 04:07
Übersetzung des spanischen Originals auf bcn.indy

Einige Angeklagte im ´caso bombas`-Prozess:

Am 13. November wurden unsere compañerxs Mónica und Francisco von den repressiven Kräften des spanischen Staats verhaftet und des explosiven Attentats auf die Basílica del Pilar in Spanien beschuldigt.

Diese Situation löste einen Sturm hochtrabender Erklärungen zwischen Beamten beider Regierungen, Glückwünsche von wiedererwachten Staatsanwälten und recycleten Innenministern aus.

Mónica und Francisco waren im August 2010 im Zusammenhang mit dem ´caso bombas` festgenommen worden. Beide begegneten dem gegen sie geführten Prozess würdevoll und widerspenstig, während mehr als 9 Monaten Gefängnis unter Hochsicherheitsbedingungen verwehrten sie sich den Erpressungen der Staatsanwaltschaft, führten gemeinsam mit den anderen Hauptverdächtigen einen Hungerstreik von mehr als 65 Tagen durch und stellten sich einem der längsten Prozesse, in dem sie freigesprochen wurden und der ihre Überzeugungen unbeschadet liess.

Polizei und Medien speisen jetzt erneut aus den Gerichtsakten des ´caso bombas`, Razzia gegen anarchistische Räume, Gruppen und Individuen.

Die Machthabenden streben jetzt die Wiederbelebung des ´caso bombas` an, drohen damit neue Prozesse gegen uns zu eröffnen, wozu wir uns klar verhalten: wir weisen die Beschuldigungen zurück, aber wir werden uns, unsere Ideen, unsere Bindungen, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unseres Kampfes nicht leugnen. Es existierte und existiert keine widerrechtliche terroristische anarchistische Vereinigung, es gibt keine informellen Anführer, Machtzentren und terroristische Finanzierungen. Diese Wahnvorstellungen der Ermittlungen versuchen nur uns in Logiken und Organisationen einzuordnen, die wir in der Praxis ablehnen. Wir verachten die Methoden der Macht, weshalb der Staat uns als die gleichen Verdächtigen wie eh und je und als die ewigen Schuldigen identifiziert.

Trotz der Luftsprünge von Richtern, Innenministern, Staatsanwälten und Journalisten, halten wir an unserer Überzeugung fest, dass der 2010 begonnene Prozess eine Schande darstellt, einen Versuch Freundschaften zu illegalisieren, Räumen nachzustellen, Lebenseinstellungen und vergangene und gegenwärtige Kämpfe zu dokumentieren.

Die Komplizenschaft des spanischen mit dem chilenischen Staat, lässt das terroristische Gesicht jeder Machtstruktur erscheinen, die ihre Herrschaft auf Überwachung und Angst aufbaut.

Wir rufen energisch zur Solidarität mit Mónica und Francisco als anarchistische compañerxs auf, unabhängig von jedwedem Rechtsgutachten, und genauso sprechen wir unsere Solidarität mit den anderen, von den Staaten rund um die Welt, Entführten aus.

Trotz der geografischen Distanz, die uns heute trennt, hält uns die Überzeugung des Kampfes gegen die Macht zusammen. Es ist notwendig, Realitäten anzunähern und die Solidarität zu steigern, um die Isolierung und die Angst zu brechen.

Mónica und Francisco sind unsere compañerxs und wir verteidigen sie gegen die Medien- und Polizeikampagnen, die beide Staaten umsetzen.

Weil alle Staaten terroristisch und alle Gefängnisse Vernichtungszentren sind.

Revolutionäre Solidarität, die Grenzen überschreitet.

Einige Angeklagte im ´caso bombas`-Prozess
13. November 2013

Spanien: Haft für 2 der Anarchist_innen
desde españa 17.11.2013 16:15 Themen: Repression Weltweit

– 2 der am Mittwoch, 13.11.2013, inhaftierten Anarchist_innen bleiben in Untersuchungshaft, vorläufige Entlassung unter Meldeauflagen für die anderen 3

– währenddessen läuft die Medienmaschine weiter auf Hochtouren
Am Mittwoch, den 13.11.2013, kam es -unter Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes- zur Festnahme von 5 Personen in Barcelona. Zwei der Betroffenen werden für eine Explosion in der ´Basílica del Pilar` Anfang Oktober 2013 und dem Plan weiterer Anschläge auf andere Kirchen verantwortlich gemacht, die anderen der Kollaboration und terroristischer Vereinigung beschuldigt. Die Betroffenen wurden nach Madrid überführt, wo ihre Inhaftierung unter Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes auf 5 Tage verlängert werden konnte, nachdem die Polizei um Verlängerung der Haft zu Verhörungszwecken gebeten hatte.

Heute, Sonntag 17.11.2013, wurden die fünf Betroffenen am Staatsgerichtshof in Madrid dem Richter Eloy Velasco vorgeführt, der Untersuchungshaft für zwei und die vorläufige Entlassung für die anderen drei verordnete.

Ab dem Moment der Festnahmen am Mittwoch haben Staat und Polizei mit den Medien zusammengearbeitet, nicht nur volle Namen und Daten der Betroffenen an die Presse weitergegeben, sondern diese auch den erkennungsdienstlichen Bildern der Personen öffentlich zugeordnet.

Die Betroffenen werden dem ´Comando Mateo Morral` zugeordnet, Name, der zum ersten Mal im Februar 2013 in einem mutmaßlichen Bekennerschreiben für einen angeblichen (fehlgeschlagenen) Anschlag in Madrid auftauchte. Im Zusammenhang der jüngsten Verhaftungen wurden die absurden Erklärungen wiederholt, diese Gruppe sei vor einem Jahr vor allem von Personen aus Madrid ins Leben gerufen worden, gehöre der FAI/FRI an und basiere auch auf ´Organisationen` wie dem ABC und dem „bloque negro“, der jüngst in Ägypten, vor allem aber auch in Italien und während des G8 2005 in Gleneagles aktiv geworden sei. Immer wieder wird die ´Gefährlichkeit` der Gruppe betont, sowie ihre starken internationalen Kontakte. Die polizeiliche Operation sei noch nicht abgeschlossen. Am Samstag wurde bereits ein weiterer Name in der spanischen und chilenischen Presse veröffentlicht.

Die den Festnahmen vorausgegangene Operation wurde in Zusammenarbeit zwischen chilenischen Geheimdiensten und spanischer Polizei durchgeführt, der Chef des chilenischen Geheimdienstes sei vor 2 Wochen zur Identifizierung der Angeklagten nach Spanien gereist. Das Ganze wird in den Kontext des ´caso bombas` gestellt, Details des Prozesses, der 2012 in Chile mit dem Freispruch der Angeklagten endete, erneut zu deren Lasten angefuhrt. Auch in Chile seien direkt wieder Stimmen laut geworden, die den Prozess auch dort wieder aufrollen wollen, wie ein Solidaritätsschreiben aus Chile berichtete. Der chilenische Innenminister gratulierte Spanien zu den Festnahmen und wurde in der Presse mit den Worten „dann hatten wir im ´caso bombas` also doch Recht“ zitiert. Außerdem gäbe es Informationen über weitere Anarchist_innen im spanischen Exil.

Die spanische Zeitung ´El País` wusste sogar zu berichten: „Der anarchistische Terrorismus kopiert Al Qaeda“. Diese Medienhetze macht den „anarchistischen Terrorismus“ zum neuen alten Feind, beschreibt Spanien als Zufluchtsland für internationale Anarchist_innen und erklärt Barcelona zum Zentrum dieser. Italien, Griechenland, México, Argentinien, Chile, aber auch Deutschland kursieren in der Presse als Herkunftsländer der in Spanien ´Zuflucht suchenden Anarchist_innen`. Es handelt sich bei den Verhaftungen nicht um die ersten, die unter Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes und gegen Anarchist_innen, in diesem Jahr stattfanden. Bereits im Mai waren, zum Beispiel, 5 Personen in der Umgebung von Barcelona festgenommen, unter Terrorismus-Vorwurf nach Madrid überstellt und nach 4 Monaten Haft in unterschiedlichen spanischen Gefängnissen unter Meldeauflagen entlassen worden.

Der heutige Richterspruch bedeutet Haft ohne Kaution für zwei der Betroffenen auf Grund der Anschuldigung der terroristischen Vereinigung und Zerstörung. Der Freilassung der drei weiteren Personen wurde mit harten Meldeauflagen und, laut ersten Presseberichten, auch nur unter Einbehaltung ihrer Pässe und dem Ausreiseverbot aus Spanien zugestimmt.

Mónica und Francisco bleiben in U-Haft
traducción bcn.indy 17.11.2013 – 21:33
– Aus Chile –

Nach der Inhaftierung seit dem 13. November, ohne Gewissheit über das Ende in Händen der Antiterror-Polizei, ordnete der Richter des Staatsgerichtshof, Eloy Velasco, am 17. November „Untersuchungshaft“ für die compañera Mónica und den compañero Francisco an, was der „Präventionshaft“ im chilenischen Prozess entsprechen würde. Wir haben keine Informationen darüber, wie lang die Zeit der „Ermittlungen“ sein wird.

Die Delikte, derer sie letzlich beschuldift werden, sind:

* Zugehörigkeit zu einer terroristischen Organisation
* Terroristische Zerstörung (Platzierung des Sprenkörpers in Zaragoza)
* Verschwörung für terroristische Zerstörung (vermeintliche Pläne für ein Attentat auf das ´Monasterio de Montserrat` in der Nähe von Barcelona)

Auf der anderen Seite wurden die compañera Valeria, der compañero Gerardo und Rocío auf freien Fuss gesetzt, nachdem sie 5 Tage in Isolationshaft verbracht haben, ihnen ihre Pässe entwendet wurden und sie einer ihnen eine wöchentliche Meldepflicht bei Gericht auferlegt wurde.

Wir grüssen die 3 compañeros/as, die sich auf der Strasse befinden, nachdem sie den ekligen Händen der Antiterroristischen Einheiten ausgeliefert waren.

Es ist zu erwarten, dass die compañeros Francisco und Monica unter dem brutalen Isolations-Regime FIES in die Gefängnisse eingeliefert werden, genauso wie es wahrscheinlich ist, dass sie auf verschiedene und weit voneinander entfernte Gefängnisse in Spanien verteilt werden. Wir stehen der Tatsache, dass unsere compañeros sich in den Klauen der Macht befinden, weder gleichgültig noch bequem gegenüber. Wir erinnern daran, dass die compañera Monica eine vegane Ernährung aufrecht erhält, dies tat sie über die Zeit der politischen Haft 2010, was ein Punkt ist, dem Rechnung getragen werden muss, wenn wir über den Alltag der Freiheitsberaubung sprechen, wo auch immer.

Wir bitten darum, uns eine email an publicacionrefractario (at) gmail.com zu schreiben, wenn compañeros Informationen darüber haben, in welchen Knast sie entführt wurden, oder darüber um was für Ermittlungsfristen es geht oder wenn ihr mehr Informationen habt.

Internationalistische Solidarität und ´rebeldía` mit Monica und Francisco!
Compañer@s, wir vergessen nicht und wir lassen euch nicht alleine!!!


http://publicacionrefractario.wordpress.com/2013/11/17/ultima-hora-espan/

Über die 5 Verhaftungen in Barcelona
translation bcn.indy 18.11.2013 – 19:00
Am vergangenen 13. November wurden 5 anarchistische compañeras festgenommen und beschuldigt, für explosive Brandsätze in der Basílica del Pilar in Zaragoza verantwortlich zu sein. Sie wurden in die Polizeiwache Hortaleza in Madrid überführt, wo man sie 5 Tage unter Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes festhielt. Am Sonntag, den 17. November, wurden sie dem Richter Eloy Velasco am Staatsgerichtshof vorgeführt, der die Freilassung von Rocío Yune, Gerardo Damian und Valeria anordnete, die er alle drei der Zugehörigkeit zur terroristischen Organisation -FAI/FRI/GAC/Comando Insurreccionalista Mateo Morral- für schuldig sprach. Er befahl die vorläufige Inhaftierung von Monica und Francisco Javier. Sie befinden sich im Gefängnis Soto del Real (Madrid), sind vom FIES Regime, wahrscheinlich dem strengsten, betroffen. Es geht allen gut, sie haben Kraft und Mut.

Es ist uns wichtig klarzustellen, dass diese Verhaftungen kein Einzelfall sind, sondern Teil einer polizeilichen und medialen Verfolgung der anarchistischen Bewegung, da die Massen-Scheisse ungefähr seit dem Generalstreik des 29M 2012 begann eindringlicher Nachrichten über vermeintliche anarchistische Anführer aus anderen Ländern, vor allem Italiener_innen, zu verbreiten, die in den Spanischen Staat kämen, vor allem nach Barcelona, um die Jüngsten zu trainieren. Deswegen bestehen wir darauf, dass diese Verhaftungen Teil eines Polizei- und Medienprozesses sind, der sich steigert, aner der niemals erreichen wird, dass wir unser Streben nach Freiheit zurückweisen.

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Beitrag zu den bevorstehenden Antiknast- Tagen

Vom 15.- 17. November finden in Bielefeld wieder einmal Aktionstage gegen den Knast und der ganzen Tyrannei, die mit dieser menschenverachtenden Art Leute zu betrafen zusammenhängt, statt.

Wir erklären unsere Solidarität mit allen Gefangenen und wollen für diese ein Zeichen setzten. Knast ist ein überaus ekelhaftes Urteil, das Menschen für immer schadet, Menschen tötet und den meisten Menschen jegliche soziale Kontakte zerstört. Der Knast soll Menschen brechen, um aus diesen funktionierende und gehorsame Teile dieser Gesellschaft zu machen.

Knast ist absolute Folter jeglicher Art, denn auch hinter grauen Mauern und Gittern gibt es noch Strafen, die von den Handlangern des Staates ausgeführt werden, wenn mensch nicht nach deren Pfeife tanzt, wie z. B. diverse Sperren (Einkaufsperre, Besuchssperre, Briefsperre,…) oder auch die sogenannte „Absonderung“ ist ein beliebtes Spielchen, das die Herren in Grün gerne spielen. Isolationshaft ohne Kontakt zu irgendwelchen Mitgefangenen ist mit eine der härtesten Methoden, die im Knast angewendet wird, um die Gefangenen zu brechen: 23 Stunden am Tag allein in einer kleinen dunklen Zelle, ohne Gespräche, ohne Briefe, ohne Tv oder Radio und mit halber Essensration zu verbringen, ist die Hölle auf Erden und muss definitiv bekämpft werden, so wie auch jede andere Art Menschen zu diskriminieren und wegzusperren.

Aus diesem Grund erheben wir an den bevorstehenden Aktionstagen unsere Fäuste gegen Knast und Staat und zeigen Flagge und Solidarität mit allen Gefangenen – weltweit.

Gegen jede Herrschaft! Gegen Knast und Staat! Auf die Straße mit euch und zeigt ihnen, dass es so wie es ist nicht weiter sein kann!

Anarchisten irgendwo in Bayern, Solidarität als Waffe und Ziel!

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Soliwerkstatt am 7.11

Hallo, in der Solidaritätswerkstatt am 7.11 wollen wir über die Anti-Knast-Tage (15.-17.Novemberim AJZ in
Bielefeld) sowie den Prozess von Sonja informieren ( siehe auch die 2 vorangegangenen posts) und die Möglichkeit geben die im Aufruf zu Sonja’s Prozess gewünschten Fahrgemeinschaften zu bilden…
Es wäre also schön wenn möglichst viele Menschen vorbeikommen die sich vorstellen können zum Prozess zu fahren und/oder Mitfahrer_innen suchen…

liebe Grüße

SW

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PROZESS VON SONJA – BILDET REVOLUTIONÄRE FAHRGEMEINSCHAFTEN! KOMMT ZUR URTEILSVERKÜNDUNG!

FFM-Urteil-Poster_600 Am 12. November wird das Landgericht Frankfurt (Main) nach über einem Jahr Prozess das Urteil gegen Sonja Suder verkünden. Diesen Moment wollen wir auf keinen Fall verpassen und rufen zu revolutionären Fahrgemeinschaften auf, um gemeinsam unsere Solidarität zu zeigen.

Sonja ist angeklagt, als Mitglied der Revolutionären Zellen/Rote Zora (RZ) 1977 und 1978 an Anschlägen beteiligt gewesen zu sein. Ebenso soll sie 1975 Waffen für den den Angriff auf die OPEC-Konferenz in Wien transportiert haben. Das Gericht wird sich besonders auf die in sich widersprüchlichen Aussagen des Kronzeugen Hans-Joachim Kleins stützen.
Dabei wird es weiterhin ignorieren, dass ein anderes Landgericht Klein bereits vor Jahren als nicht vertrauenswürdig eingestuft hat. Dem Gericht ist es auch egal, dass ein französischer Bulle bei seiner Zeugenbefragung vor ein paar Wochen Klein erneut als Lügner entlarvt hat und Sonja somit entlastet hat. Vielmehr wird das Gericht ohne Skrupel die unter folterähnlichen Zuständen erzwungenen Aussagen von Hermann F. verwenden. Dabei war es dem Gericht egal, ob Hermann, der 1978 schwer verletzt den Bullen ausgeliefert war, durch seine erneute Zeugenvorladung im Prozess retraumatisiert werden könnte. Die Haltung von Sonja selbst wie auch von der für mehrere Monate in Beugehaft gezwungene Zeugin Sybille B. jedoch wird sie für ihr Urteil nutzen. Beide haben jegliche Zusammenarbeit verweigert. Auch deshalb rufen wir auf, am Tag der Urteilsverkündung in Frankfurt laut und deutlich mit der mittlerweile ältesten U-Haft-Gefangenen Europas solidarisch zu sein.

Jahrzehntelang hatte der Staat versucht, Christian (dessen Verfahren
vorübergehend eingestellt ist) und Sonja aus Frankreich nach Deutschland ausliefern zu lassen. Zwei Jahre Untersuchungshaft hat Sonja seit der Auslieferung mit Hilfe des neuen Europäischen Haftbefehls hinter sich.
All das macht klar: Sonja soll möglichst hoch verurteilt werden. Dabei geht es auch um die Deutungshoheit linker Geschichte. Das Gericht sendet damit ein deutliches Signal an heutige soziale Kämpfe: Der Staat vergisst nicht!

Wir auch nicht! Solidarität ist eine Waffe!
Kommt zur Kundgebung nach Frankfurt am 12. November, ab 9 Uhr, vor dem Landgericht Frankfurt.

Freiheit für Sonja!!

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Anti-Knast-Tage 2013 vom 15. bis 17. November in Bielefeld

Aufruf zu den Anti-Knast-Tagen 2013 vom 15. bis 17. November in Bielefeld

Die Angst vor den fürchterlichen Konsequenzen, dem Knast,
hält den Hass auf die Barbarei in Gewaltfantasien gefangen.

Der Knast ist eines der schärfsten Instrumente, die der Staat in seinem Arsenal gegen all jene bereit hält, die sich nicht an seine Regeln halten oder diese bewusst brechen.

Wer einen Blick hinter die Gefängnismauern wirft, sieht wie Fremdbestimmung, Isolation, Monotonie, schleppende Routine und Langeweile, den Alltag der Gefangenen prägen. Damit wird versucht, die inhaftierten Menschen zu brechen, wieder auf Linie zu bringen, was offiziell Resozialisierung genannt wird. Das bedeutet im Klartext, Menschen so zu bearbeiten, dass sie wieder ein funktionierender Teil der Gesellschaft werden und auf dem Arbeitsmarkt ausgebeutet werden können. Resozialisierung heißt aber auch mit Gewalt, mit physischer und psychischer Folter, gegen jene, die sich auch im Knast nichts vorschreiben lassen, vorzugehen.
Wer nach Jahren im Gefängnis dann immer noch nicht dem gewünschten Bild entspricht und sich wehrt, kann, wenn im Urteil ein entsprechender Vorbehalt formuliert ist, von anschließender Sicherungsverwahrung (SV) bedroht sein. In dieser können Menschen auf Ewig hinter Stahl und Beton verwahrt werden; zum vermeintlichen Schutz der Gesellschaft.

Der Knast wirkt abschreckend und einschüchternd. Wie das Schwert Damokles’ hängt er stets über jeder_jedem Einzelnen und sitzt dir im Hinterkopf, wenn du für Essen nicht bezahlst, im Supermarkt Sachen einsteckst, wenn du ohne Ticket fährst, wenn du ohne Steuern zu zahlen einer Arbeit nachgehst, wenn du Dinge auf illegalisierte Weise über Ländergrenzen transportierst… sei es, dass du durch deine Situation dazu gezwungen bist, weil du kein Geld hast oder dich einfach dafür entscheidest.
Im Besonderen sind von Knast Menschen betroffen, die nicht die „passenden“ Ausweispapiere besitzen. Wer beispielsweise in der BRD ohne „legalen“ Aufenthaltsstatus aufgegriffen wird, kann vor der Abschiebung in ein anderes Land, Wochen oder Monate in einen Abschiebeknast gesperrt werden.
Nicht zu Letzt sollten wir uns als Anarchist_innen / Linksradikale mit dem Knast auseinandersetzen. Sind wir doch von ihm akut bedroht, sollten wir bei illegalen Aktionen oder auf Demos festgenommen werden oder sei es, dass wir in das Raster aktueller Konstrukte in Ermittlungsverfahren passen.

Die Angst gepackt und am Ende eingesperrt zu werden, soll dazu führen, dass die vorherrschenden Regeln und Gesetze eingehalten werden; soll damit eben Denken außerhalb dieser direkt vermeiden.
Somit dient der Knast der Herrschaftssicherung, der Kontrolle und Befriedung, der präventiven Aufstandsbekämpfung, denn er lässt unmöglich erscheinen, was unumgänglich, was unbedingt nötig ist. Der Verweigerung, dem Bruch mit dem System, seinen Regeln und Gesetzen.
Darum beschäftigt uns das Thema Knast nicht aufgrund des Wunsches nach Verbesserung bestimmter Missstände in gewissen Knästen – ohne Frage sind diese zwar zahlreich, doch kann die Reform nicht unser Ziel sein. Knast ist ein zentraler Aspekt zur Wahrung der bestehenden Verhältnisse. Verhältnisse, die geprägt sind von Macht, Herrschaft und Unterdrückung. Wo Konsum als Glück und Vereinzelung als individuelle Freiheit definiert wird. Wo der Verkauf der eigenen Arbeitskraft nicht weg zu denken ist und wo alle die davon abweichen und die Welt um sich herum in Frage stellen und nicht tatenlos hinnehmen, mit Repression zu rechnen haben.

Wenn wir mit diesen Werten brechen und die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse auf den Kopf stellen wollen, wenn uns der Kampf um Freiheit und um eine herrschaftsfreie Gesellschaft ernst ist, wenn wir aus dem heraus den Kapitalismus und das Patriarchat angehen wollen, dann muss auch das Gefängnis, als ein wesentlicher Bestandteil der herrschenden Ordnung und seiner Systematik der Unterdrückung und Erniedrigung, von uns als solcher begriffen und konsequent verneint werden.

Welche weiteren Aspekte hat das Knastsystem?
Wer profitiert vom Knast?
Was können wir tun? Und was sind unsere Ansätze gegen dieses System des Wegsperrens?

Diese und andere Fragen sollen auf den Anti-Knast-Tagen diskutiert werden. Darum laden wir euch ein am Wochenende vom 15. – 17.11. in das AJZ nach Bielefeld zu den Anti-Knast-Tagen 2013 zu kommen.

weitere Infos/ Programm: infoladenanschlag.wordpress.com

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Rebellischer Gefangener Andreas Krebs hat seinen Hungerstreik beendet!

Der rebellische Gefangene Andreas Krebs war vom Donnerstag den 26. September bis 01.10.2013 in den Hungerstreik getreten um sich gegen die Einbehaltung von Post (unter anderem die Gefangenen-Info) zu widersetzen. Auch um Laktosefreiekost hat er erfolgreich gekämpft.
Andreas sitzt schon seit vielen Jahren und seit ebenso langer Zeit rebelliert er gegen die unzähligen Schikanen und Repressalien des Knastes. Es ist bereits sein dritter Hungerstreik in diesem Jahr. Seit Juli sitzt er in einem High-Tec Knast in Landshut, wo er sich ständig mit Einbehaltung privater Gegenstände, Postzensur und bis zu vier Kontrollen täglich herumschlagen muss.

Hier ein paar Zeilen aus seinem Brief vom 1.10.13:

„(…) Die Gefangeneninfo schrieb mir ein paar Zeilen und separat kam die Zeitschrift schon vor Wochen und wurde einbehalten. Aus Protest habe ich allein in den letzten Tagen 5 Kilo abgenommen. Ich sage ja, sie hören nicht auf, ganz im Gegenteil, es wird schlimmer.
Heute kam dann ein Beamter und eine Vollzugsinspektorin und händigte mir die Gefangenen Info aus -Gewonnen- und es wurde der Empfang der Roten Hilfe Zeitung und der normale Besuchsraum für meinen kommenden Besuch genehmigt.
Jeden Tag musste ich zum Wiegen und ein Sani sagte doch total frech, ich dürfte auch nichts trinken sonst wäre es kein Hungerstreik. Manche sagten, dass schadet nichts wenn er etwas abnimmt und und und.
Trotzdem muss ich sagen haben mir die letzten Tage sehr zugesetzt, auch körperlich, da ich Tage kaum getrunken habe.
Heute habe ich das TV-Gerät abgegeben. Kanns mir nicht leisten, diese miesen Abzocker.
Vor einer Woche bad ich die Poststelle um Frankierung eines Briefes. Tja, abgelehnt, weil ich ja 10€ zur Verfügung hätte. Ich bekomme im Monat 30€ ca Taschengeld, davon ziehen sie 20,17€ für den TV ab und der Rest bleibt für den Einkauf. Das gibt ja echt nicht dachte ich mir und so musste ich schon fast darum betteln, dass sie den TV aus meinem Haftraum entfernen.
In den letzten Tagen habe ich mit der Obrigkeit nur noch einen Papierkrieg gehabt und alles wegen der Post. Ich habe ganz klar gesagt, ich will keine Lockerungen und auch keine vorzeitige Entlassung, aber ich will meine Post. Als Antwort hörte ich, sie sind der einzige, der keine Lockerung möchte.
Gestern war eine Haftraumkontrolle und ich wurde gefragt warum ich so viel RAF Sachen (Bücher etc) habe, worauf ich keine Antwort gab. Viele Sachen von mir wurden auf jeden Fall durchgelesen. Wenn die wüssten;-)(…)
Heute hat man mir durch die Blume mitgeteilt, ich solle doch wenn möglich keine Gefangenen Info oder Rote Hilfe an andere ausleihen. Nun da brauchen die sich kaum Sorgen machen, die Knackis können hier erst recht nichts damit anfangen (kein Witz). Morgens höre ich auf den Gängen schon wie sie über Lockerungen usw reden, nichts anderes haben die im Kopf. Um mein Essen haben sie sich ebenfalls gezankt und wollten es mir schon abkaufen. Andere putzen bei anderen für ein paar Kippen die Zellen, krass und es ist für mich total abartig. (…)
Habe ich dir über meinen weiteren Sieg schon was erzählt? Ich bekomme doch nun mein Allergie-Essen, also auch Laktosefrei. Nun wurden für alle Gefangenen die ein ähnliches Problem haben, teure Laktosefreie Produkte eingeführt 🙂
Vorher bekamen auch diese Gefangenen an Stelle von Milch Wasser. (…)“

Andreas freut sich über Post und Briefkontakte, da es nur wenig Leute gibt, die ihn unterstützen.
Solidarisiert euch mit Andreas, schreibt ihm und durchbrecht die Isolation!
Feuer den Knästen!
Adresse:

Andreas Krebs
c/o JVA
Berggrub 55
84036 Landshut

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Internationaler Aufruf für Sonja Suder

(Aufruf gefunden überall im Internet, u.a. auf linksunten.indymedia.org)

ZWEI JAHRE KNAST SIND ZWEI JAHRE ZUVIEL!
Am 14. September 2013 mobilisieren wir international gegen die Legitimation von Folter im Prozess von Sonja Suder und für Sonjas Freiheit!

Am 14. September 2011 sind Sonja und Christian von Frankreich nach Deutschland ausgeliefert und von Bullen in den Knast gesteckt worden. Christian ist inzwischen frei, doch Sonja ist immer noch im Knast.

Die beiden hatten Deutschland 1978 verlassen, mitten im Deutschen Herbst, als alle Personen mit radikalen Ansichten fürchten mussten, das Ziel staatlicher Rache zu werden. Seit zwei Jahren wird Sonja im Hochsicherheitsknast von Frankfurt Preungesheim festgehalten; seit einem Jahr wird ihr der Prozess gemacht, der auf zwei Zeugenaussagen beruht:

Der eine belastet sie, um Kronzeugenrabatt zu erhalten, der zweite Zeuge wurde 1978 gefoltert, da er verdächtigt wurde, zu den Revolutionären Zellen (RZ) zu gehören.

Der Kronzeuge Hans-Joachim Klein hatte die Unverschämtheit, vor dem Frankfurt Landgericht eine weitere Version seiner Aussagen voller Widersprüche und Zusammenhangslosigkeiten zu erzählen (die die Richterin trotzdem gut findet).

Hermann F. dagegen hatte seine belastenden Äußerungen später zurückgenommen: Sie waren das Ergebnis von vier Monaten Folter: Direkt nach einem schweren Unfall, nach der Amputation der Beine und der Entfernung seiner Augen wurde er verhört. Sein Zustand unter Schmerzmitteln und traumatisiert nutzten die Bullen für ein 1300 Seiten langes Protokoll seiner Äußerungen. Ein Mensch in Polizeigewahrsam und ohne Rechtsanwalt, der plötzlich erblindet ist und schwer gehandikapt. Was er erlitten hat, verdient nur einen Namen: Folter.

Am 13. August 2013 hat das Frankfurter Landgericht nun die Folterprotokolle verlesen. Der 80 Jahre alten Sonja droht – mehr als 35 Jahre nach den Taten, die ihr vorgeworfen werden – die Verurteilung auf Basis dieser Erklärungen, deren Verwendung die Rechtfertigung von Folter durch die Bullen bedeutet.

Sonja wird von der deutschen Polizei seit dem Ende der 70er Jahre verfolgt und verdächtigt, Mitglied der Revolutionären Zellen gewesen zu sein. Die Anklage umfasst drei Brandanschläge im Jahr 1977, die nur begrenzten Sachschaden anrichteten: Ein Anschlag zielte auf das Unternehmen MAN, das an der Produktion von Atomwaffen für Südafrika (während der Apartheid) verdiente, ein Anschlag auf das Unternehmen KSB, das noch heute Pumpen für Atomkraftwerke herstellt; und ein Anschlag richtete sich auf das Heidelberger Schloss, aus Protest gegen die städtische Abrisspolitik. Sonja wird außerdem verdächtigt, 1975 logistische Hilfe für den Angriff auf die OPEC-Konferenz in Wien geleistet zu haben.

Heute zielt der Staat mit der Drohung, lebenslanger Haft nicht nur auf Sonja: Er will ein Stück revolutionäre Geschichte liquidieren und er will zeigen, dass man nicht ungestraft aufbegehren kann.

Die Verurteilung von Sonja ist eine Verurteilung der Revolte insgesamt: Wer sich nicht unterwirft und wer sich weigert, auszusagen. Sonjas Verurteilung wird daher einer ganzen revolutionären Bewegung gelten. Die Inhaftierung von Sonja dient zur Abschreckung all derer, die heute kämpfen. Es geht nicht nur um eine 80 Jahre alte Frau, sondern um alle, die wie sie den Willen haben, sich nicht zu unterwerfen.

FREIHEIT FÜR SONJA JETZT SOFORT!
FÜR EINE INTERNATIONALE MOBILISIERUNG ZUM 14. SEPTEMBER 2013!

mehr infos: www.verdammtlangquer.org/

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„Solidaritätswerkstatt“ auf dem CAMP VISION 2013

Die Solidaritätswerkstatt – ein Projekt mit anarchistischen Wurzeln, das seit ca. 1 Jahr und 11 Monaten Solidarität für und mit Gefangenen organisiert, stellt sich vor. Und zwar am Dienstag, den 06.08.13 um 15 Uhr auf dem Eschenhof (Achterschlag 24, 21039 Bergedorf).

Wir werden etwas zu unseren ursprünglichen Ideen, die momentane Praxis und mögliche Entwicklungen des Projektes erzählen.

Außerdem würden wir gerne mit Euch anhand von aktuellen Beispielen über Möglichkeiten und Perspektiven im Zusammenhang mit unserer (Soli-)Arbeit sprechen.

Bei Bedarf/Interesse können natürlich auch Fragen wie: „Wie schreibe ich Gefangenen?“, oder „Warum gegen alle Knäste?“ thematisiert und/oder diskutiert werden.

Das Camp VISION findet vom 05.08 – 12.08. statt.
mehr Infos zum Camp Vision siehe: campvision.blogsport.de

c u there!

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