Anfang Dezember 2013 kam es bei Andreas erneut zu einem Akt der Verweigerung, der mal wieder das übliche Nachspiel mit sich brachte: Diszi, Kosten und Arrest!
Andreas verweigerte die Anweisung einer Beamtin, seine benutzte Wäsche beim Umtausch vor ihr einzeln ab zu zählen und steckte alles zusammen in den dafür vorgesehenen Wäschesack. Er wolle sich nicht erniedrigen lassen, so etwas vor ihr oder anderen Anwesenden zu tun, nahm seine frische Wäsche und ging zurück in seine Zelle. Sein Verhalten wurde dann nach einem kurzen Gespräch mit der Beamtin, indem er ihr klar machte, dass ihm ihre Anweisung egal sei, mit einer Zellenrazzia und einem Disziplinarverfahren beantwortet. Andreas besäße zu viele private Dinge in seiner Zelle und so erleichterte man ihn um das eine oder andere. Doch damit nicht genug. Einige Tage später eine erneute Razzia… gefunden wurde eine Nähnadel, ein scharfes Messer, einen Tauchsieder und -Überraschung- Morphium im Urin! Wie der da hin kommt, ist Andreas ein Rätsel, denn er selbst habe nichts mit Drogen inkl. Morphium zu tun. Dass die Urinkontrolle ausgerechnet vom Bruder der oben erwähnten Beamtin eingeleitet wurde, der Chef der Sicherheitsabteilung ist, soll hier nur nebenbei erwähnt sein, denn dass Knäste durch Vetternwirtschaft laufen, ist nichts neues… Dass die Anstalt Menschen mit Drogensüchten (auf dem Papier) kreiert, ist ja eigentlich eher unklug für deren (Sicherheits-)Statistik, jedoch ausgesprochen pfiffig, wenn es darum geht, ihn und seine Besuche noch mehr zu kontrollieren. Denn durch das Ergebnis der Urinkontrolle werden nun Andreas wenige Besuche nur noch im Trennscheibenraum statt finden, was für alle Beteiligten mehr als unangenehm ist. Eine kleine, längliche Zelle getrennt durch einen Tresen mit Decken hoher Trennscheibe, an beiden Enden eine Glastür, in den Ecken Kameras. Ein Besuch fand unter Androhung von zusätzlicher Gesprächsüberwachung statt. Das nennt man nettes Beisammensein!
Am 10.12. hatte Andreas dann sein Disziplinarverfahren. Da er seine Anwesenheit dort verweigerte, wurde ihm durch einen Beamten mitgeteilt, dass er 5 Tage Arrest bekommen hat. Das Verfahren wegen dem Messer wurde fallen gelassen, aber natürlich ließen sie es sich nicht nehmen von Andreas Konto Schadensersatz abzuziehen. Andreas legte bei der Strafvollstreckungskammer Beschwerde ein und der Arrest wurde nun vorerst ausgesetzt. Mal sehen was kommt.
Auch wenn Andreas sämtliche Machenschaften des Knastsystems in seiner 16 jährigen Hafterfahrung kennen gelernt hat, sind die Schikanen der JVA Landshut für ihn von neuer Qualität. In dem High-Tech Knast wissen die Schließer_innen und deren Bosse was sie tun und können jede Absurdität bis ins kleinste Detail rechtfertigen. Die ständige Kontrolle des Knastes durch Kameras, Schließer_innen und Mitgefangene und die Besuche im Trennscheibenraum stellen für Andreas eine besonders starke Belastung dar.
Immer wieder kommt es zu Schikanen bei Andreas Post, so werden ihm Briefe oder Beilagen verspätet oder gar nicht ausgeteilt. Doch Andreas bleibt standhaft und lässt sich vom Knast nicht klein kriegen. Damit er weiter kämpfen kann, ist Solidarität wichtig, schreibt an Andreas:
Andreas Krebs
Berggrub 55
84036 Landshut